Montag, 30. Juni 2008

Der Rund bleibt Ball.

Nur nachträglich, rein pro Forma: Freude über den Viertelfinaleinzug der deutschen Mannschaft in Essen.

Fotos: Chris Grosty

Sonntag, 29. Juni 2008

Der Ball bleibt rund.

Die diesjährige Fußball-EM neigt sich dem Ende entgegen. Wäre mal an der Zeit für einen polemischen Rückblick, nur weiß ich ja leider nicht, was Polemik bedeutet. Ein Jammer aber auch.

Fakt ist: Flagge zeigen stinkt mir. Hab bei Saisonbeginn 'nen richtigen Schock bekommen als ich die Straße entlang lief und mir haufenweise Deutschlandflaggen in Übergröße von den Häuserwänden entgegenwehten. Ich finde es zwar nach wie vor nett, dass die Deutschen es sich nach all dem geschehenem Krams in den 40ern wieder erlauben können, ihre Flagge zu schwingen ohne als Nazis verschrien zu werden, aber wieso tut das mal wieder nur der Pöbel? Nur besoffenes Pack und gröhlende Wookies rennen mit Flaggen durch die Gegend und stolpern dann über irgendwelche Alkoholleichen auf dem Boden. Dann brechen sie sich die Nasen und kleben Pflaster in Deutschlandfarben drauf. Die andern, die noch etwas Grips haben, gehen dran vorbei und schämen sich einmal mehr, Deutsche zu sein. Da bleibt einem auch nicht wirklich viel anderes übrig, als sich zu wundern. Gemäß meiner neuesten Studivz-Gruppe.

Naja, egal. Heute Finale. Deutschland gegen Spanien. Zum Glück stehen die Chancen relativ schlecht, dass Deutschland gewinnt und noch mehr Vollspassten die Straßen verstopfen und ordentlich Rabbatz und Remmidemmi machen. :D Aber wie gut ich im tippen bin sah man schon an meinem Post zu Germany's Next Top Model. ^^

Jedenfalls wünsch ich Lahm, Frings und Co. viel Glück. Schließlich muss ich auch zu meinen Freunden stehen, die sich über ihre Bahncardverlängerung freuen wollen.

Mittwoch, 25. Juni 2008

Hurricane Null Acht - Part 2

"Gobbel den Cock!"
Zum Hauptaspekt, den gesehenen Bands:

+ Deichkind
+ Tegan & Sara
+ The Chemical Brothers
+ Operator, Please
+ Elbow
+ The Notwist
+ Bat For Lashes
+ Sigur Rós
+ Radiohead

- Shantel & Bucovina Club Orkestar
- Enter Shikari
- Kettcar
- Jan Delay & Disco No. 1
- The Weakerthans
- The (International) Noise Conspiracy
- The Subways
- Blackmail

Unentschlossen bleibe ich bei The Wombats, Maximo Park, Jennifer Rostock, Biffy Clyro und Oceansize. Besonders auf letztere habe ich mich wahnsinnig gefreut, aber der Sound war leider ein enorm lauter Matsch. Bei Biffy Clyro ärgerte man sich stark über die britischen Hooligans, und Jennifer Rostock war weitaus weniger schlecht als erwartet, da weiß man nicht, was man von halten soll. Verpasst hab ich Jaguar Love aufgrund Unwissens, Bat For Lashes zur Hälfte dank Arschloch-Security und die Foals aufgrund Absage. Und natürlich den Rest, aber davon wollte ich eh nichts wirklich sehen, außer BRMC und Slut vielleicht. =/

Auffallend hübsches Publikum bei Sigur Rós, oder? Als Noch-Dortmunder kennt man solche Mädchen natürlich nicht, aber Nicolai meint, in Köln gibt's mehrere von der Sorte.

Weitere Zitate:

- "Die gobbeln wohl ordentlich den Cock."
- "Haha, Michael Jackson!"
- "Haha, Mr. Spock!"


Tim: "Ich bin eigentlich genau wie du, bei mir ist nur alles eine Nummer größer."
Nicolai: "Was soll das denn heißen, alles eine Nummer größer?!"
Ich: "Alles, bis auf das Ego natürlich."

Top-Hit:
Radiohead beginnen Everything In It's Right Place mit einem 4/4-Utz-Beat.
Wir: "Deine Äääältern sind auf einem Tennisturniiiiieeer..."

Hurricane Null Acht - Part 1

"Ein Dos Raviol."
Zugegeben, man kann sich auch ganz schön anstellen, aber Zelten auf dem Hurricane ist die absolute HÖLLE! Und sich über Sommertemperaturen und Sonnenschein zu freuen wenn Matsch und Unwetter angesagt waren ist auch nicht, schließlich verwandelte sich der Zeltplatz dadurch in eine Wüste die dem Motorradrennen von Fear And Loathing In Las Vegas glich. Genauso staubig, genau so ätzend - nach dem Naseputzen färbte sich das Taschentuch schwarz.

Dementsprechend sahen dann auch die Zelte, das Essen und die Häute aus. Sinnvoll also auch, die Mitnahme von Getränken in Tetrapacks bis 1,5 Liter nur ohne Deckel zu erlauben, damit der ganze Sandstaub den Eistee in Sandsuppe verwandelt. Und da der sehnlichst ersehnte Regen, der den ganzen Staub etwas hätte drücken sollen, bis Sonntag mittag auf sich warten ließ, blieben nur die Gemeinschaftsduschen, voll mit nackten dicken Pimmeln. :D

Apropos nackte dicke Pimmel: Dass das Hurricane ein so krasses Publikum anzieht hätte ich auch nicht gedacht. Im großen und ganzen ein besoffenes Pack das sich in seinem eigenen Müll suhlte. Komisch auch, dass viele davon sich nicht ein einziges Konzert angesehen haben, sondern die vollen 3-5 Tage damit verbrachten, besoffen in Klappstühlen zu hocken.

Kultsprüche:

"Du sagtest doch, ich soll dich wecken, wenn ich aufstehe?!" - "Aber doch nicht um Sieben, du Aaaaaarsch!"
"Machen wir uns ein Dos Raviol!"
"Ich mag's wie es ist: Behindert!"

Mittwoch, 18. Juni 2008

Hochzeit / High Times

Welch gewitztes Wortspiel.

Am Freitag letzten Wochenendes hat eine (Noch-)Kommilitonin von mir ihre Hochzeit gefeiert. Ich bin mir grad nicht wirklich sicher wie alt sie ist, aber die Ecke 22-24 wird wohl stimmen. Schon krass so jung zu heiraten, im Vorfeld zeigte ich mich da dementsprechend auch, obwohl es mich natürlich überhaupt nichts angeht, ziemlich skeptisch. Bei der Zeremonie mit groß geschwungenen Worten und Gesten wurde mir dann auch klar, was für eine heftige Bindung das doch ist, bei der man sich bis zum Tod dazu verpflichtet mit einem Menschen zusammen zu sein. Und ich kann mir noch nicht mal vorstellen länger als einen Monat bei der selben Frau zu bleiben...

Aber sollte ich doch mal heiraten, was so früh allerdings sicher nicht passieren wird, mache ich es ganz anders. Dieses traditionelle, mit Bankett, Jazzmusik und weißen Tauben/Blumen ist irgendwie so gar nicht mein Ding. Eher eine schnelle Show in Las Vegas, mit Nummer ziehen und anschließender Megaparty im Hotelzimmer mit mächtig viel Rock'n'Roll. Vielleicht klingt das auf den ersten Blick ja unromantisch, vielleicht tut es das auch auf den zweiten. Aber ganz im Ernst: Ein dermaßen durchgeplanter, todschicker und moraltraditionell ausgerichteter Festtag kann nur in die Hose gehen. Wenn ich mich schon dazu entschließe mein Leben mit einem Menschen zu verbringen und das feierlich besiegele, dann will ich mich auch ganz drauf einlassen und mich darüber freuen können und mich nicht dem Stress aussetzen, den die Planung einer Schickimickiveranstaltung mit sich zieht. Eine Feier ist für mich schließlich immer noch eine Party bei der sich gefreut werden soll. Wie immer: Stress und Enttäuschung, nein Danke.

Und apropos Party: Was steht dieses Wochenende an? Richtig: Das Hurricane-Festival. Genau zum passenden Zeitpunkt fällt da zuhause der Telefon- und Internetanschluss flach, weswegen ich diesen Eintrag von der Unibibliothek aus tätige. Aber bis ich zurück bin folgt ganz bestimmt ein toller Bericht mit Fotostrecke... oder so. Wie man's eben von mir gewohnt ist, ihr wisst schon. ,)

Dienstag, 17. Juni 2008

"Ich sah sie toben!"

Zitat von Denis Wanic.Ganz überraschend hab ich dank des guten alten Denis doch noch die Möglichkeit bekommen, mir den Black Rebel Motorcycle Club in Essen anzusehen. Weil der nämlich noch eine Karte dafür über hatte und mich einen Tag im Vorraus fragte, ob ich nicht spontan Lust hätte ihm die abzuzwacken, hat sich die Frage ob ich nun Sigur Rós oder den BRMC beim Hurricane ansehen sollte in Luft aufgelöst.

Und ja, natürlich war's der absolute Oberhammer. Angefangen bei der genialen Auftrittsoptik (selten so eine coole Beleuchtung gesehen) bis zum überraschend guten Sound. Jede einzelne Sekunde dieses Auftritts war purer Rock'n'Roll, so stilecht und out of time, dass man eigentlich gar nicht mehr aufhören kann die Jungs vor Begeisterung in den Himmel zu loben. Trotzdem lass ich's an dieser Stelle mal stecken, wer die Band kennt weiß ja was einen da erwartet. Großartig, echt. ,)


Falls sich einer fragen sollte, was zum Teufel das letzte für ein Foto sein soll: Das ist Denis, oder besser gesagt das Ende seiner Crowdsurfingaktion. Übrigens verbrachte ich die Hälfte des Abends mit dem Versuch, mir irgendwo eins der Promoposter zu krallen, die es nirgends zu kaufen gab und in der Halle rar gesäht an den Wänden hingen. Leider waren die ziemlich schnell geklaut, aber am Ende hab ich doch noch eins der letzten bekommen während die Fans auf ihre Zugabe warteten. Damit kann ich nun meine neue Bude in Köln schmücken, endgut. Und meinen Englischlehrer aus der Oberstufe hab ich auch noch getroffen.

Hier die (abfotografierte) Trackliste, für alle, die es interessiert.

Samstag, 14. Juni 2008

Kölnnachtspaß.


Fotos: Chris Grosty
Models: Jeany Qiuchen Li, Nicolai Sinn, Chris Grosty

Donnerstag, 12. Juni 2008

Sometimes The Line Walks You.

Schon komisch, wie das Leben von Zufällen gelenkt wird.

Hätte ich nicht spontan beschlossen, Lukas nach Chris' ICQ-Nummer zu fragen, hätte er mir nichts vom Battles-Konzert erzählt.
Hätte ich im Painthouse nicht zufällig Jeany kennengelernt, hätte ich nicht erfahren, dass sie auch hingeht.
Hätte ich sie nicht gefragt, deswegen bei ihr übernachten zu können, hätte ich die andern nicht kennengelernt.
Hätte ich die andern nicht kennengelernt, würde ich wohl nicht auf den Trichter kommen, das Studienfach zu wechseln.
Wäre ich nicht auf den Trichter gekommen, das Studienfach und die Uni zu wechseln, würde ich auch nicht nach Köln ziehen.

So kann's laufen.

Sonntag, 8. Juni 2008

Reduzieren: Angesagt.

Foto: Georg Roske
Models: Unbekannt

Donnerstag, 5. Juni 2008

Wie kann man nur so genial texten?

Unleash the armageddon
So all the children go to heaven
I sit by quiet still with their pictures on my eyes
You'll draw the guns you're given
Write down the words as written
And never disturb the presence of resurrection crutch

And it's about time
It's about drawing near
Blue skies bring tears
Blue skies bring tears

Descend the darkened stairways
Make hate with plastic playmates
And fire out remaining traces of your self esteem
Mainline the deepest secrets
Lick clean the dirty fingers
I am a stranger to you as you are to yourself

And it's about time
It's about fear
Blue skies bring tears
Don't you want me
As I awake the city sigh
We'll watch the seasons die
Blue skies bring tears

Take me inside your body
Cover me with your soul
To the darkest recess
Is where I wish to go
You are the sweetest flower
That I have ever devoured
I ask for nothing given
For nothing in return
Blue skies bring tears

Montag, 2. Juni 2008

Tod einer Taube.

"Hör auf mich zu fotografieren, sonst kann ich mich nicht auf die Fahrba... Aaah!"

Sonntag, 1. Juni 2008

Lagerfeuer / Glaskissen

Es stimmt. Lagerfeuer sind schön.

Wenn man manche Möchtegernromantiker so über selbige schwärmen hört neigt man schnell dazu abzuwinken, das ganze als überbewertet abzustempeln. Weil Möchtegernromantiker so unsympathische Schwätzer sind und man deren Aussagen auch sonst nicht für bare Münze nehmen würde. Oder weil man im Fernsehen schon so oft Lagerfeuer gesehen hat, dass man zu wissen meint, wie es an einem solchen zugeht. Sitzt man dann aber irgendwann selber an einem, irgendwo in einem hessischen Bergdorf mit wenigen vertrauten Menschen und einigen Fremden... Dann stimmt es doch. Die tanzenden Funken, die leuchtende Glut, die Wärme, die die Nacht durchdringt. Und die Herzen.

Die Leute versuchen sich immer vor Kitsch zu verstecken, die Mitte zwischen Realitätsnähe und Pathetik zu finden, aber bei solch einfachen Angelegenheiten zeigt man sich plötzlich so übermannt. Und ohnmächtig. Angesichts des Moments, angesichts der Stimmung, der Farben, und natürlich angesichts der Menschen. Das bisschen Pathetik kennengelernt zu haben möchte ich dann doch nicht missen. Nächstes mal wär ich nur gern ein fester Teil dieses Moments, nicht bloß Zuschauer.

Über sowas denkt man dann auch auf der Heimreise nach, Stunden später, wenn man im Zug sitzt und es mit jeder Stunde anstrengender wird rumzuhocken. Weil es so eng ist, weil die Fensterscheibe ein mieser Kissenersatz ist. Wieso will man zurück? Wieso ist man überhaupt erst weg? Jedes mal, wenn ich aus der Haustür trete, endet meine Reise eh wieder an der selbigen. Wie ein Kreislauf mit 360° im Schatten. Es ist fast so, als würde man das Haus nur verlassen, um wieder dorthin zurückzugehen. Der Anfang als Ziel? Schlecht. Da könnte man ja gleich zuhause bleiben. Eigentlich. Aber alles dazwischen ist durchaus sehenswert. Und je mehr man sieht, desto besser, nicht wahr? Das Problem ist nur, dass ein Kreis, egal wie groß er auch ist, immer 360° umfasst...